Landscape

Rivedere Venezia

Das aufgewühlte Herz kommt ausgerechnet in Venedig zur Ruhe, weil es auf sanfte Weise resigniert. Auflehnung ist sinnlos. Man muss sich hinsetzen und so viel Schönheit in sich aufnehmen, wie nur möglich ist. Hier darf man sich Ängste und Wünsche einmal wirklich eingestehen, denn hier begegnet man ihnen an jeder Ecke – den Träumen der Menschen, verwirklicht in grandiosen Prachtbauten, ihren Ängsten auf der Seufzerbrücke. Alles Zersplitterte fügt sich an diesem unwirklichen Ort zur Einheit. Und wenn man das zulässt, dann fährt man aus Venedig mit einem anderen Gesicht heim als mit dem, das man bei der Ankunft hatte.

Elke Heidenreich

»Hinter dem Bregenzer Hausberg Pfänder liegt er, der Bregenzerwald. Über Dornbirn Nord oft nur schwer erreichbar, stauloser und kurviger auf der Vorderwaldstrecke. Kommt man nach dem Wirtatobel aus dem Tunnel um die Ecke faltet er sich auf in seiner ganzen hügeligen und bergigen Pracht. Da liegen sie die weiten Felder, in sattem Grün, leuchtendem Gelb oder auch ab und zu in beschüttetem stinkendem Braun. Die dunklen bewaldeten Hügel und darüber die steilen Berge – oftmals in weißem Kleid oder umwolkt und umhüllt von wabernden Nebelschwaden. Versteckter die mageren Wiesen und idyllischen Moore …«

Barbara Fink

„Die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollen.“ schrieb August Sander über seine Fotografie.

Mit seinen Bildern hat Richard Becker genau das geschafft. Er zeigt uns seinen persönlichen Blick auf das Bekannte. Er überrascht uns mit neuen Ausschnitten und Details. Er intensiviert unseren Blick.

Ob der Qualität der Aufnahmen, der fein justierten Bildkompositionen, die wir vorfinden, könnten wir uns hinreißen lassen zu Schwärmereien. Ja ich finde viele Bilder haben in ihrer Reduktion etwas Zauberhaftes.

Simone Haug